Windkraftanlagen Kosten und Gewinn: Wirtschaftliche Chancen, Risiken und Praxisbeispiele

Windkraftanlagen sind ein Symbol für den grünen Wandel. Doch wie teuer ist ihre Errichtung wirklich, und was bleibt am Ende als Gewinn? Hier finden Sie kompakte Fakten, tiefergehende Analysen und ehrliche Erfahrungswerte zur Wirtschaftlichkeit moderner Windenergieprojekte.

Was kostet eine Windkraftanlage aktuell?

Eine Windkraftanlage kostet – je nach Größe – zwischen 1,2 und 2,2 Millionen Euro pro Megawatt Leistung. Die Gesamtkosten setzen sich aus Planung, Material, Bau, Netzanschluss und Wartung zusammen. Für eine typische Anlage von 3 Megawatt sind das ca. 4 bis 6 Millionen Euro. Größere Projekte wie Offshore-Anlagen liegen deutlich darüber. Übrigens: Die Betriebsausgaben betragen pro Jahr etwa 2-3% der Investitionssumme.

Wie setzen sich die Kosten zusammen?

Die größten Posten sind Bau (ca. 30-35%), Turbine (ca. 35%), Fundament und Infrastruktur (ca. 15-20%) sowie Planung und Genehmigungen (ca. 10%).

Experteneinschub: Die Kosten können sich regional stark unterscheiden – beispielsweise durch Hanglagen, Bodengutachten und Entfernung zum Netz, ähnlich wie bei Bauprojekten im Straßenbau.

Windkraftanlagen: Wie hoch ist der Gewinn wirklich?

Eine moderne Anlage mit 3 MW erzielt in Deutschland Erträge von etwa 2.200 bis 2.700 Volllaststunden pro Jahr. Bei einem Strompreis (Annahme: fixiert durch das EEG) von rund 7 bis 9 Cent je kWh ergibt sich aufs Jahr eine Brutto-Einnahme von ca. 450.000 – 700.000 Euro pro Anlage. Nach Abzug von Betriebskosten, Wartung und Rückstellungen bleibt dort ein Nettogewinn von schätzungsweise 150.000 – 250.000 Euro jährlich.

Kurzer Einwurf dazu: Die Marge schwankt, je nachdem, wie der Standort ausfällt, ob Pachtkosten (Landmiete) oder Turbinen nachgerüstet werden müssen.

Wann lohnt sich eine Investition in Windkraft wirklich?

Windkraft wird wirtschaftlich, wenn die Anlage an einem windreichen Standort betrieben wird und gleichzeitig die Finanzierung solide steht. Je nach Zinssatz, Förderung und Stromerlös liegt die Amortisationszeit meist bei 10-15 Jahren. In ungünstigen Fällen – etwa bei niedrigen Windgeschwindigkeiten – verlängert sich dieser Zeitraum oder die Gewinnzone wird nicht erreicht.

Mehr zum Abwägen privater Nutzung finden Sie auf Windkraft für zuhause: Lohnt sich das für Ihr Einfamilienhaus? sowie Windenergie privat: Wege und Wirklichkeit von Windkraft für private Haushalte.

Windkraftanlagen Kosten – was beeinflusst sie am stärksten?

Ausschlaggebend sind Windaufkommen, Netzanschluss, Turbinengröße und regionale Baubedingungen. Offshore-Windparks – etwa wie beim Offshore Windpark Nordsee – haben andere Kostenstrukturen als kleinere Onshore-Anlagen. Auch politische Vorgaben oder Verzögerungen bei Genehmigungen spielen eine große Rolle.

Wie entwickelt sich der Gewinn mit den Jahren?

Im ersten Jahrzehnt amortisiert sich eine Anlage meist – sofern keine gravierenden Schäden oder Marktverwerfungen auftreten. Nach der Abschreibung wandert ein höherer Anteil der Einnahmen direkt in den Nettogewinn. Allerdings: Nach etwa 15-20 Jahren steigen Reparatur- und Wartungskosten oft spürbar. Viele Betreiber entscheiden sich dann für ein Repowering – also den Austausch durch eine neue, effizientere Anlage.

Evolutionärer Pfad: Wie Windkraft-Kosten und Gewinne entstanden

Windkraft war über Jahrzehnte eine technologische Nische mit teuren Anlagen und geringer Auslastung. Durch Massenfertigung, technologischen Fortschritt und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sanken die Investitionskosten seit den 1990ern rapide. Die Stromgestehungskosten halbierten sich zum Teil – ähnlich wie bei Solarmodulen, nur etwas langsamer. Heute konkurrieren neue Windparks in windreichen Regionen kostenseitig schon mit fossilen Kraftwerken.

Gibt es Förderungen und Zuschüsse?

In Deutschland regelt das EEG den Einspeisetarif, der für rund 20 Jahre Planungssicherheit gewährt. Ausschreibungen sorgen dabei für Wettbewerb und drücken die Kosten. Regionale Förderprogramme unterstützen teils noch Planung oder Netzanschluss. Für Investments lohnt ein Blick auf unsere Ratgeber zu Fonds erneuerbare Energien und den Investitionsleitfaden.

Windkraftanlagen Kosten im Vergleich: Zaunwindräder, Kleinwindanlagen und Großanlagen

Zaunwindkraft – also kleine vertikale Windräder – kostet oft nur einige Tausend Euro, hat aber einen Bruchteil der Leistung. Sie eignet sich selten für echten Eigenverbrauch bei klassischen Wohnhäusern. Die Betriebskosten pro erzeugter Kilowattstunde sind meist höher als bei großen Onshore-Anlagen. Mehr Details finden Sie im Beitrag Windkraft: Funktion, Vorteile und Herausforderungen für die Energiewende.

Übrigens: Wer beruflich in die Branche einsteigen möchte, sollte die Investitionsseite kennen. Unsere Beiträge zu Windenergie Jobs 2024 und dem Beruf Servicetechniker Windkraftanlagen bieten weitere Einblicke.

Kosten und Gewinn von Windenergie – ein globaler Blick

Während in Deutschland der Fokus oft auf EEG und regionaler Planung liegt, sind in Ländern wie Dänemark (Dänemark als Vorreiter bei erneuerbaren Energien) oder China (China und erneuerbare Energien) andere Rahmenbedingungen entscheidend. Weltweit setzen jedoch immer mehr Staaten auf Windenergie, denn ihre Kosten sinken weiter – vor allem in großen Parks.

Fazit – wann lohnt es sich?

Windkraft lohnt sich als Investition, wenn Standort, Planung und Kostenstrategie stimmen. Kleine Projekte sind riskanter, große Parks besser kalkulierbar. Wer Förderung und Technik versteht, kann den „Wind“ erfolgreich nutzen. Und falls Sie noch mehr Hintergründe suchen: Schauen Sie auf unseren Übersicht Erneuerbare Energien: Vor- und Nachteile im Fakten-Check.


Beitrag veröffentlicht

in

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert